Laoju

Die Laoju sind ein kriegerisches Menschenvolk. Beherrscht werden sie von einer Königin namens Chani, sie hat sich ihren Status tapfer erkämpft, und wenn ihre Nachfolge angetreten werden soll, wird die neue Königin jeweils wieder Morka genannt. Der Name ist also weniger Name als Titel, doch der ursprüngliche Name einer Königin gerät von da an vollkommen in Vergessenheit. Chani war die erste Laoju, die einst die Insel im Süden betrat und ihr den Namen Mykar gab.

Es gibt nur weibliche Laoju, und um nicht auszusterben, stehlen die Laoju entweder (weibliche) Kinder aus den Menschenreichen Daarons, oder handeln mit den Piraten um gefangene Frauen und weibliche Kinder, die sie dann bei sich aufnehmen und für Kampf und Jagd ausbilden. Auch kommt es ab und zu vor, dass jugendliche Mädchen selbst den Weg nach Mykar suchen, um sich den Laoju anzuschließen, denn sie gelten als besonders mutig und tapfer. Die einzige Laoju, die ein Anrecht darauf hat, selbst Kinder zu bekommen, ist die Königin Chani. Der Mann wird nach dem Akt erdolcht. Bekommt Chani Söhne, werden diese ausgesetzt oder ertränkt (oft jedoch finden sie sich bei den Piraten wieder). Eine Tochter der Chani kann die Nachfolgerin der Königin werden, wenn sie sich im Kampf bewährt. Es werden hierbei mehrere Duelle ausgefochten, und die beiden Laoju, die am Ende übrig bleiben, bekämpfen sich auf Leben und Tod – diejenige, die den Kampf überlebt, wird die neue Königin.

Eine weitere Besonderheit besteht in der Einhornzucht der Laoju. Sie haben es zuwege gebracht, verschiedenfarbige Einhörner zu züchten, von Silbergrauen, Gescheckten, Hellbraunen, Fuchsroten bishin zu Rappen. Weiße Einhörner werden gegessen oder freigelassen, da sie bissig sind und sich nicht zähmen lassen.
Neben den Einhörnern werden auch andere Tiere gezüchtet, die oft überraschende Eigenschaften haben. Es wäre nicht verwunderlich, wenn so manches merkwürdige Tier in Cadmolar ursprünglich von Mykar stammt.

 

Lebensgewohnheiten
Die Laoju verbringen ihre Zeit zumeist mit Waffenübungen oder der Entwicklung neuer Waffen. Obwohl diese selten ernsthaft zum Einsatz kommen, so wollen sie doch auf alles vorbereitet sein. So kommt es, dass nicht selten kriegerische Spiele wie Turniere oder Bogenschützen-Wettbewerbe ausgetragen werden, um nicht aus der Übung zu kommen. Schon als Kinder werden sie ausgebildet, Waffen zu tragen und sich mit den Einhörnern, die sie als Reittiere verwenden, zu verständigen.

Das Volk lebt in einfachen Holzhütten, es gibt nur einen einzigen steinernen Bau auf Mykar, den Palast von Chani, ein weitläufiges Gebäude mit Springbrunnen, steinernen Kreaturen und mit Laoju-Heldinnen und Tieren verzierten steinernen Wänden.

Die Laoju sind sehr loyal gegenüber ihrer Königin, da sie sich im Kampf um Leben und Tod bewiesen hat. Doch wenn die Königin stirbt, finden sich viele, die gerne ihre Nachfolge antreten wollen, da es eine Ehre ist, als die Beste aller Kämpferinnen dem Volk der Laoju auf diese Weise zu dienen. Wenn die Kämpfe um die Krönung stattfinden, gibt es aber auch viele kleine Scharmützel, die nur um des Kämpfens willen ausgetragen werden. Es handelt sich eher um kunstvolle Schwerttänze, aber ein ahnungsloser Betrachter würde ein ernstes Duell dahinter vermuten.

Äußere Erscheinung
Da das Volk der Laoju aus vielen verschiedenen Menschenvölkern zusammengesetzt ist und sie selbst so gut wie keine Kinder bekommen, sind keine spezifischen Merkmale bekannt.

Ihr Haar tragen sie für gewöhnlich entweder kurz oder als praktischen Zopf oder Pferdeschwanz gebunden, der sie in ihrer Bewegungsfreiheit nicht einschränkt und ihr Blickfeld nicht behindert. Ihre Kleidung ist zweckmäßig und gewährt ihnen die nötige Bewegungsfreiheit für den Kampf, schützt aber je nach Jahreszeit auch vor Kälte oder zu prallem Sonnenlicht. Denn auch in Mykar kennt man den Winter.