Gromlins

Gromlins, „Kreaturen des Wahnsinns“ nennt man sie. Kein Wunder, denn die kleinwüchsigen Gestalten sind unberechenbar. Sie leben in schiefen Holzhütten mit sehr spitzen Dächern, meist in der Nähe von Felsen oder Bäumen, manchmal auch mitten in Wäldern. Leicht sind sie von Dingen zu begeistern, die sie nicht kennen. Gromlins sind mit ihrer grün gefleckten Haut und den meist gelblichen schiefen Zähnen, glubschigen Augen und großen Ohren nicht gerade schön anzuschauen. Doch sie sind geschickt, können viele Dinge reparieren oder aus einfachen Materialien nützliche Dinge herstellen. Junge Gromlins jedoch sind vor allem anderen lästig, denn sie verbringen ihren Lebtag nicht mit sinnvollen Arbeiten, wie andere Wesen, sondern sie begnügen sich damit, ahnungslosen Wanderern üble Streiche zu spielen. Dabei jedoch sind sie wirklich eifrig bei der Sache.

 

Junggromlins
Nicht selten kann man einen pubertierenden Gromlin beobachten, der mitten auf einem oft benutzten Waldweg eine tiefe Grube aushebt, um sie dann mit Zweigen und Blättern zu verdecken, auf dass man sie nicht sehen möge, und sich dann hinter Büschen versteckt, um auf ein Opfer zu warten. Tagelang kann dies dauern, doch der Gromlin – oder die ganze Bande, denn die Gromlins leben selten allein – bleibt geduldig sitzen und wartet. Wenn dann schließlich das Opfer kommt und tatsächlich in die Falle tappt, stürmen die Gromlins johlend aus ihrem Versteck hervor, springen um die Grube herum, kichern wild und drücken lautstark ihre Schadenfreude aus. Wenn sich die Gelegenheit ergibt, stehlen sie dem wehrlosen Opfer alles, was sie bekommen können, und verschwinden dann immer noch wahnsinnig kichernd wieder im Wald.

 

Solche Begebenheiten sorgen allerdings auch immer wieder für Gesprächsstoff in den vielen Tavernen und Waldschenken, auch erzählt man sich Witze darüber. Abenteurer, die selbst Opfer eines dieser Gromlinstreiche geworden sind, schämen sich meist und erzählen die Geschichte so, als sei sie einem anderen passiert – meist werden solche Erlebnisse unbeliebten Adligen angedichtet, um die Zuhörer umso mehr zu erfreuen, besonders von umherziehenden Barden. Trifft man einen Gromlin an, so sollte man auf der Hut sein, denn nicht alle Tricks der Gromlins sind so offensichtlich, dass man sie sofort durchschaut. Es kommt auch vor, dass sie einem Wanderer ihre Hilfe anbieten, beispielsweise wenn er nach dem Weg fragt. Doch dann kann es vorkommen, dass die Goblins sich als Führer anbieten und den Wanderer buchstäblich an der Nase herumführen und ihn dann irgendwo mitten im Wald stehenlassen, während sie kichernd im Unterholz verschwinden. Selbst ein Junggromlin, der wirklich helfen oder jemandem etwas Gutes tun will, wird dies nicht können, es ist wie ein Fluch.

 

Höhlengromlins
Die Höhlengromlins sind sehr erfinderisch. Es ist das einzige Volk, welches von Alchemisten regiert wird. Die Höhlengromlins sind so intelligent, wie sie verrückt sind. Sie leben in einem System von verzweigten Erdhöhlen unter Ardceair, die sich größtenteils unter der Steppe um Zargoroth Akron befinden. Das Völkchen ist nicht gerade vielzählig, denn obwohl sie nicht unbedingt böse sind – boshaft schon, was aber an ihrem angeborenen Charakter liegt – hat Dar Morhoc sie in jedem seiner Kriege gezwungen, sich aktiv zu seinen Gunsten zu beteiligen. Dabei sind viele von ihnen umgekommen, denn sie verfügen über keine große Körperkraft oder Geschicklichkeit im direkten Kampf. Daher hassen die meisten, die von ihrem Volke übriggeblieben sind, den Schwarzmagier aus ganzem Herzen, aber sie empfinden auch so große Furcht vor ihm, dass sie es niemals wagen würden, gegen ihn aufzubegehren.

 

Wagt man sich in die verzweigten Höhlen der Höhlengromlins hinein, so nimmt man einen schwefligen Geruch wahr, der dort alles durchdringt. Oft sind Explosionen zu hören, wenn mal wieder ein Experiment nicht ganz gelungen ist, gefolgt von einem wahnsinnigen Gekicher.