Berlion ist eine der größten und buntesten Menschenstädte, die ich bisher besichtigt habe. Ich möchte zunächst nur einige der Merkwürdigkeiten nennen, denen ich in dieser Stadt begegnet bin.
Die Kopfsteinpflasterstraße
In der Kopfsteinpflasterstraße sind viele Pflastersteine zu finden, in die Portraits ehemaliger Stadtherren eingemeißelt wurden. Die Bildnisse sind sehr kunstvoll gestaltet, sodass man, wenn man den ehemaligen Stadtherren kannte, ihn sicher im Stein wieder erkennen kann. Allerdings haben sich ein paar unbekannte Scherzbolde den Spaß erlaubt und steinerne Portraits von sich selbst in der Straße eingesetzt. Sie sind nicht zu unterscheiden von den “echten” Kopfsteinen.
Eines Nachts aber wurde ein wahnsinnig gewordener Magier in der Kopfsteinpflasterstraße getötet. Seitdem liegt ein Fluch unabwendbar auf dieser Straße: Bei Vollmond erwachen die Kopfsteine zum Leben und streiten miteinander (wer die Stadt besser verwaltet hat, wer den besseren Platz in der Straße bekommen hat, wer beliebter war bei den Bürgern…) oder beißen ahnungslosen Passanten in die Füße. Es heißt, die Seelen der Verblichenen seien seit dem Fluch sofort nach ihrem Tod in die Kopfsteine gewandert und dort nun für immer gefangen. Für den einen ist es eine Art von Unsterblichkeit, für den anderen ewige Qual…
Die Jaulstraße
Ähnlich wie die Kopfsteinpflasterstraße hat auch die Jaulstraße ein seltsames Eigenleben. Das war aber schon immer so, schon als Berlion noch keine große Stadt war; wenn man über diesen Teil des Bodens ging, jammerte er schon. Jetzt liegen dort Pflastersteine, schon seit langer Zeit, und die Straße sieht ganz gewöhnlich aus. Wenn man aber nachts dort entlang geht, schreit und jammert und jault sie qualvoll wie unter Schmerzen. Reiche haben sich dort angesiedelt, da sie von der Straße schnell gewarnt werden, sollten sich verdächtige Leute nachts dort herumtreiben. Dann hetzen sie auch schnell ihre bissigen Hunde auf die Personen, die sich des Nachts auf der Straße befinden und diesen Lärm verursacht haben.
