Wüstenei

Die Wüsteneier sind seltsame Dinger. Eigentlich gehören sie sowohl zur Fauna, als auch zur Flora, doch zunächst einmal möchte ich sie hier einordnen. Finden kann man diese Eier nur in der Nurnakwüste, und auch dort sind sie ausgesprochen selten. Die Eier haben eine sehr harte helle Schale, die stark gesprenkelt ist und somit im Sand trotz ihrer Größe kaum auszumachen ist. Einem Menschen reicht ein „stehendes“ Wüstenei etwa zur Hüfte. Nun, für gewöhnlich sind sie auch unter dem Sand, der über sie hinwegweht, verborgen.

 

Aber was schlüpft eigentlich aus diesen Eiern? Das ist interessant. Fünfzig Jahre, nachdem das Ei gelegt worden ist, kämpft sich ein Sanddrache aus der Schale. Ohne seine Hilfe könnte das Samenkorn, das mit ihm in dieser schützenden Hülle verweilte, nie erblühen. Und so wächst aus der verlassenen Eierschale ein paar Tage später der Sproß eines Schwarzen Sanddrachenbaums, ein knorriges Pflänzchen mit dornigen, schmalen Blättern. Es heißt, das Pflänzchen wird in dieser Wüste von dem Drachen genährt, der mit ihm aus dem Ei geschlüpft ist.

 

Die Bäume werden maximal ca. 5m hoch, aber dazu kommt es selten, weil die Bäume immer wieder verschwinden. Denn ein Drache, der sich entschließt, ein Ei legen zu wollen, muss wiederum das Herz eines Sanddrachenbaums fressen (der Baum geht ein, wenn ihm das fehlt). Ohne das Herz kann sich erst gar keine Eierschale bilden, da der Sanddrachenkörper nicht in der Lage ist, so etwas zu produzieren – wahrscheinlich kommt dadurch dann auch der Pflanzensamen mit ins Ei. Ist das Ei erst gelegt, wird es vom Drachen nicht mehr bewacht, da es durch seine dickwandige Schale gut geschützt ist und schnell vom Wüstensand verborgen wird.