Das Spiel

Alljährlich fordert das göttliche Wesen Kaa (die Flimmer-Echse) den Rabenmann (Raa) in dessen Totenreich zu einem Spiel heraus, bei dem die beiden um die Seelen der Unsterblichen spielen. Sie spielen dieses Spiel einen ganzen Tag, um über das Schicksal derer zu bestimmen, die zwar niemals an Altersschwäche sterben werden, aber doch durch einen Schwertstreich oder Ähnliches den Tod finden können.

 

Kaa setzt dabei immer nur eine Figur aufs Spielfeld, die für die Seele des Wesens steht – diese Figur muss das Ende des Labyrinths erreichen, ohne mit den schwarzen Figuren des stummen Raa zusammenzutreffen. Wenn Kaa gewinnt, bleibt dieser Unsterbliche weiterhin am Leben. Wenn er es nicht schafft, ist dessen Tod beschlossene Sache. Da die beiden den ganzen Tag spielen, geht das Spiel über mehrere Runden, und je nachdem, wer Glück im Spiel hat, können mehrere Seelen gerettet werden.

 

Je nachdem, wer am Ende des Tages die meisten Runden gewonnen hat, gibt es für den Verlierer noch einen Ausgleich – wenn Kaa verloren hat, darf er eine weitere Seele unsterblich machen. Das kann dann durchaus auch eine sein, die einem nicht von Natur aus langlebigem Volk angehört. Da die Echse aber ein gewitzter Spieler ist, passiert das selten. Wenn Raa verliert, muss Kaa noch einen Unsterblichen an ihn abtreten. In diesem Fall wählt der gierige Raa meist die Seele eines Helden, der, wenn er weiter leben würde, weiteren Menschen das Leben gerettet hätte. Raa nimmt die gewonnenen Seelen gefangen und sperrt sie in seine schwarzen Figuren ein, um sie später als tödliche Schicksalsschläge in die Welt zu entsenden.

 

Da das Bewusstsein unsterblicher Wesen auch bis in alle Ewigkeit lebendig bleibt, wenn Raa ihre Seele gefangen hat, ist der Tod für sie ganz besonders furchteinflößend.